Bei der Nachfolgeregelung in Unternehmerfamilien ist ein scheinbar entscheidender Aspekt die Steueroptimierung: Sie spielt daher eine zentrale Rolle, um die Übertragung des Unternehmens so effizient wie möglich zu gestalten und gleichzeitig die finanzielle Belastung für alle Beteiligten zu minimieren. Aber Steueroptimierungen sind noch keine Garantie für eine erfolgreiche Nachfolge in Familienunternehmen!

Kennen Sie das auch?
Sie beschäftigen sich mit der familieninternen Nachfolge in Ihrem Familienunternehmen und Ihr Steuerberater rät Ihnen, mit diesem Schritt auch die Übertragung von Firmenanteilen an die nächste Generation zu verknüpfen. Denn es gilt, die Schenkungsfreibeträge auszunutzen und das Thema „Schenkungs- und Erbschaftssteuer“ sukzessive vorzubereiten.

Der Elternteil in Ihnen ist bereit dazu. Denn anders als vielleicht noch bei Ihren Eltern, sollen Ihre Kinder dann etwas bekommen, wenn sie es am besten in ihrer Lebensplanung gebrauchen können, und nicht erst mit 50+ Jahren.

Also übertragen Sie Anteile Ihrer Firma auf Ihre Kinder – schließlich gilt es auch, Steuern zu sparen. Doch so richtig glücklich sind Sie nicht mit dieser Lösung: Ihren Kindern soll es zwar gut gehen, doch der Herzblut-Unternehmer in Ihnen möchte und kann die Geschicke der Firma noch nicht so richtig loslassen – zu ungewohnt ist es, dass Sie sich plötzlich mit Ihren Mitgesellschaftern abstimmen müssen und diese vielleicht auch noch ganz andere Ideen von Unternehmensführung als Sie haben. Damit stehen sie nicht allein!

Natürlich gibt es Gesellschaftsverträge, welche die Folgen von Anteilsübertragungen in allen Varianten regeln können.

Was helfen Verträge, wenn die innere Bereitschaft zum Loslassen noch fehlt?

Als Berater für die familieninterne Unternehmensnachfolge erlebe ich immer wieder, wie schwer es dem ausscheidenden Familienunternehmer fällt, die Konsequenzen von Anteilsübertragungen zu akzeptieren. Die Ausnutzung der schenkungssteuerlichen Freibeträge ist mit Sicherheit ein guter Grund, um Anteilsübertragungen rechtzeitig in die Wege zu leiten. Doch nur, wenn die Unternehmensnachfolge in Familienunternehmen unter Klärung der drei wesentlichen Komponenten – steuerlich, rechtlich und emotional – vollzogen wird, kann diese erfolgreich gelingen.

Überträgt der Senior seine Firmenanteile nur aus steuerlichen Gründen, so hat vielleicht oberflächlich eine Nachfolge stattgefunden. Doch solange die Bereitschaft zur Übergabe der Verantwortung noch nicht vollständig vorhanden ist, kommt diese wie ein Bumerang zurück und gefährdet den Erfolg des Nachfolgeprozesses. So passiert es, dass der Senior in solchen Situationen Anteile mit bestimmen Auflagen übertragt, um weiterhin die Möglichkeit zu haben, die Geschicke der Firma mitgestalten zu können.

Das Loslassen des Lebenswerks ist eine Lebensaufgabe

Dass das Loslassen nicht über Nacht kommt, sondern ein fordernder Prozess für den Senior ist, ist nachvollziehbar: Das Familienunternehmen ist sein Lebenswerk  – da braucht es natürlich Zeit, dieses aus der Hand geben zu können. Erst wenn der Senior wirklich-wirklich bereit ist, sein Unternehmen loszulassen, und seinem Nachfolger sowie Mitgesellschaftern zu vertrauen, dass diese die Dinge anders, jedoch auch im Sinne einer erfolgreichen Firmenzukunft gestalten werden, kann er auch Anteile mit voller Überzeugung und aus ganzem Herzen an die nächste Generation übertragen.

Wenn Sie Ihren Nachfolgeprozess möglichst ohne „Bumerangs“ gestalten möchten, um einen ganzheitlichen Erfolg zu ermöglichen, stehe ich Ihnen gerne beratend zur Verfügung.

Mehr zum Thema auch in unserem Podcast ‚Family Business Time‘ auf Spotify, Apple Podcasts & Google Podcasts oder direkt hier:

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